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Droga Romańska

Kalisz - Kościelec Kaliski - Dzierzbin - Stare Miasto - Konin - Kazimierz Biskupi - Strzelno - Kruszwica
 
Der Kreis Konin, trotz einer bestimmten Entfernung von den Machtzentren in Großpolen, bewahrte  im XI – XIII. Jahrhundert  viele historische Zeugen der romanischen Architektur und Kunst, die wir an keiner anderen Stelle dieser Region des Königreichs Polen, des ganzen Landes und sogar des Europas treffen. Das kennen zu lernen, was es an der Bernsteinstraße gibt,  bedeutet, unser Wissen darüber bedeutend zu bereichern. Es sind vor allem romanische sakrale Bauwerke in Stare Miasto bei Konin, in Kazimierz Biskupi und in Kościelec bei Koło und eine einzigartige, sogar im europäischem Maßstab, Mailensäule in Konin. Außerdem sind noch zwei Bußkreuze in Konin und Licheń erhalten geblieben.

Die Anfänge unserer Staatsbildung und der polnischen Kultur werden durch Fragmente der historischen Landschaft mit wenigen erhaltenen romanischen Bauwerken und anderen Bauobjekten aus dem XI – XIII Jahrhundert illustriert. Sie merken die frühmittelalterliche Straße von Kalisz über Konin nach Kruszwica, über die die Anschrift auf der Koniner Mailensäule aus dem Jahre 1151 informiert, und die von Palatin Peter aufgestellt wurde.

Aus Kalisz – Zawodzie, wo sich früher eine Handelssiedlung befand (sog. Stadt auf dem polnischen Recht), machen wir uns auf die Straße auf, die uns auch in die Vergangenheit bis zur Mitte des XII. Jahrhunderts führt. An dieser Stelle, wo früher eine Burg des polnischen Fürsten Mieszko III. des Alten stand, ragte auch eine Paul-Apostel-Kollegiatkirche empor – wo, nach dem Jan Długosz (gest. 1480), der Fürst von Großpolen, Mieszko, Sohn des polnischen Königs Boleslaus des Schiefmündigen, beerdigt wurde.
 
Der erste Punkt auf unserer Reisestrecke in die Vergangenheit ist Kościelec Kaliski, ein Dorf, wo früher eine Präpositur des Benediktinerklosters in Tyniec bei Krakau enstand. Die war sehr stark mit zwei großpolnischen Abteien dieses Ordens in Lubin bei Kościan und in Mogilno bei Gniezno, wie auch mit der Präpositur in Uniejow verbunden.
 
Stare Miasto
 Płaskorzeźba przedstawiająca Chrystusa UkrzyżowanegoStare Miasto war früher eine Handelssiedlung (eine Stadt auf dem polnischen Recht), die gegen Mitte des XIII. Jahrhunderts den Anfang der auf dem Magdeburger Recht angelegten Stadt Konin gab. Gerade hier über mehrere Jahre – bis das Königsschloß im XIV. Jahrhundert errichtet wurde – befand sich fürstliche Residenz, und später die Residenz der Starostei, einer der reichsten Krongüter in Großpolen.
Ein Relikt der ältesten Geschichte der Stadt Konin ist die Apostel-Peter-und-Paul-Pfarrkirche, die über Jahrhunderte als Mutter der Apostel-Bartholomeus-Pfarrkirche in Konin galt. Diese Kirche wurde Ende des XII. oder Anfang des XIII. Jahrhunderts gebaut. Erste schriftliche Erwähnungen über sie kommen aus der Mitte des XIV. Jahrhunderts.
Während des Ausbaus der Kirche im Jahre 1907 wurde der Turm mir der westlichen Empor zerstört (ein Platz, wo die Herrscher während des Gottesdienstes ihren Platz einnahmen). Damals auch wurde die romanische Kirche als Kapelle in die Form des jetzigen sakralen Bauwerkes integriert und verlor ihren ursprünglichen Charakter.
Glücklicherweise unter den erhaltenen Relikten befindet sich ein schönes romanisches Portal mit symbolischen Szenen und der Gestalt von Christus. Über dem südlichen Fenster neben dem Presbyterium sehen wir die Spuren einer Sonnenuhr, wahrscheinlich einer der ältesten in Großpolen. In die Wand des Presbyteriums wurde eine romanische Steinplatte eingemauert, die das Symbol des Lebensbaums darstellt. Ähnliche Platten, jedoch von geringerem Maß, sind in der Pfarrkirche in Królikow (Kreis Konin, Gemeinde Grodziec) erhalten geblieben. Sie sind auch als Relikte der Paul-Kollegiatkirche in Kalisz bekannt.
 
Konin
Kamienny słup romański, ustawiony w pobliżu kościoła św. Bartłomieja w KoninieDie nächste Etappe dieses Abschnittes der Romanischen Straße endet in Konin. In der Nähe der Bartholomeus-Pfarrkirche ist eine romanische Straßenmailensäule aus dem Jahre 1151 erhalten geblieben, aufgestellt vom Palatin Peter, die die Hälfte der wichtigen Handelsstraße von Kalisz nach Kruszwica markiert. Im allgemeinen behauptet man, dass die Säule vor Jahrhunderten ein Kultobjekt im heidnischen Brauch war. Ihre Anschrift in der Übersetzung lautet:

Im Jahre der Verkörperung von Jesu Christi 1151
nach Kalisz von Kruszwica hier fast der Mittelpunkt der Straße
zeigt das die Gerechtigkeitsformel, die hier machen ließ der Palatin Peter
und sorgfältig halbierte diese Straße, damit jeder Reisende ihn in Erinnerung hat
und Herrn Gott um Gnade bittet.
 

(Übersetzung von Teresa Dunin – Wąsowicz, „Mówią Wieki” 1973, Nr 6).



Der erwähnte Machthaber, Palatin (Wojewoda) – ein hoher Hofbeamter ist bestimmt Piotr (Peter) Wszechborowic, ein, während der Herrschaft des großpolnischen Fürsten Mieszko III. des Alten, mit der Region Kujawy eng verbundener Machthaber. Es ist ein Zeugnis einer alten Geschichte von Konin, einer älterer, als es die offiziele Historiographie bestimmt. Konin – wie das die Stelle dieser Mailensäule zeigt – musste schon zu dieser Zeit eine wichtige Rolle im Handelsaustausch auf wichtigen Handelsstrassen spielen.
 
Kazimierz Biskupi
Von Konin begeben wir uns nach Kazimierz Biskupi, einer alten Stadt im Besitz von Lubuser Bischöfe, die in der 2. Hälfte des XIII. Jahrhunderts angelegt war. Die Tradition verbindet mit dieser Stadt die Stelle, wo fünf Märtyrer-Brüder in der Nacht vom 10. zu 11. November 1003 ermordet wurden. Unter ihnen waren zwei Italiener Johann und Benediktus, die Schüler von dem Heiligen Romuald aus dem Kloster in Pereum im Flußgebiet von Pad und drei Polen (Slaven): Isaak, Mathäus und ihr Diener Kristin. Der Kult der ersten polnischen Heiligen (Isaak, Mathäus und Kristin) war hier schon in der Mitte des XII. Jahrhunderts, und sogar nach anderen erhaltenen Quellen bereits Ende des XI. Jahrhunderts bekannt. Dank dem lebendigen Interesse der Gläubigen hat dieser Kult bis heute überlebt, und die damals angelegte Stadt Kazimierz, seit dem XX. Jahrhundert Kazimierz Biskupi genannt, wurde schon Anfang des XIV. Jahrhunderts ein wichtiges Sanktuarium in Großpolen, das auf die Gebiete von Strzelno, Trzemeszno, Gniezno, Września, Słupca, Ląd und Jarocin auswirkte. Hierher Anfang des XVI. Jahrhunderts herbeigerufte Franziskaner und dann (1663) Kamaldulenser in Bieniszew trugen stark zur Verbreitung dieses Kults auf dem Gebiet des ganzen Landes bei. Die genannten Ordensbrüder unterhielten enge Kontakte mit anderen Brüdern und so überlebte der Kult von Fünf Märtyrer-Brüder bis zu heutigen Tagen.

Kościół św. Marcina w Kazimierzu BiskupimEin wertvolles Denkmal der romanischen Architektur ist die Martins-Pfarrkirche, früher auch zusätzlich als Fünf-Märtyrer-Brüder-Kirche genannt. Wie eine von dem berühmten Historiker Jan Długosz (gest. 1480) zitierte Legende sagt, steht die Kirche an der Stelle der Einsiedelei von Bruder Mathäus.

Die Mauer dieses Gotteshauses in Kazimierz demonstrieren ausgezeichnet ihre bewegte Vergangenheit, die sich nicht nur in den architektonischen Elementen, in unverständlichen Zeichen, vielen Spuren des Umbaus ausdrückt. Diese Vergangenheit wurde in Ziegelmauern, in der Größe der Backsteine, in der Art wie die romanischen Steine im Presbyterium verlegt worden waren, eingeschrieben. Diese geheimnisvolle Zeichen haben die hiesige Bevölkerung zu Sagen und Legenden inspiriert, von denen die ältesten über die Ankunft der italienischen Eremiten nach Polen Anfang des XI. Jahrhunderts, und über ihre Verbindungen mit Kamaldulenser aus Monte Orone in Italien erzählen.

Einzigartige auf dem polnischen Gebiet sind zwei Bußkreuze, einer von ihnen wurde in die Mauer der Bartholomeus-Kirche in Konin eingemauert, und der andere nach dem Abschleifen in Grąblin wurde in einer Kapelle in Licheń gelegt. Die Bußkreuze sind ein Ausdruck der Wiedergutmachung der Menschen, die einen Mord begangen haben.

Langjährige Verbindungen dieser Ortschaften in den Grenzen des Kreises Konin mit Klostern in Trzemeszno, Strzelno, mit der Kollegiatkirche in Kruszwica und Kalisz, mit den Kathedralen in Gniezno und Poznań, können unser Wissen über alte Geschichte Polens bereichern. Die Zufahrtstrassen nach Strzelno, Kruszwica, Poznań, Gniezno, die über das Gebiet des Kreises Konin verlaufen, schaffen eine ausgezeichnete Gelegenheit, all das anzuschauen, was eine sehr wichtige kulturelle Erbe auf der Bernsteinstraße darstellt.

Jerzy Łojko

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